UNSERE HANDLUNGSFELDER
Wir möchten unser Dorf nachhaltig und zukunftsfähig gestalten und haben verschiedene mögliche Handlungsfelder definiert. Dazu suchen wir Leute, die sich einbringen wollen und in einem oder mehreren Felder aktiv werden möchten.
BIODIVERSITÄT
Die Biodiversität in unserem Dorf lässt sich durch gezielte Massnahmen in allen Lebensräumen fördern. In den Gärten können heimische Pflanzen und Wildblumen gesät werden, um Insekten und Vögeln Nahrung und Lebensraum zu bieten. Das Anlegen von Totholzhaufen und Trockenmauern schafft zusätzliche Nischen für Kleintiere. Auf den Wiesen fördert ein spätes Mähen von Wiesen die Artenvielfalt, indem Pflanzen aussamen und Insekten sich entwickeln können. Blühstreifen entlang von Wegen bieten wichtige Lebensräume. In der Landwirtschaft kann der Einsatz von Pestiziden reduziert werden. Blühstreifen mit Wildkräutern und Fruchtwechsel unterstützen die Biodiversität. Die Gewässer sollten naturnah gestaltet werden, etwa durch die Renaturierung von Uferzonen und das Anlegen von Flachwasserbereichen für Amphibien. In den Siedlungsflächen können begrünte Dächer und Fassaden sowie naturnahe Grünflächen Lebensräume schaffen. Gemeinsame Anstrengungen im Dorf tragen dazu bei, die Natur zu bewahren und die Biodiversität zu fördern
BILDUNG NACHHALTIGE ENTWICKLUNG (BNE)
Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) bietet unserem Dorf mit rund 1100 Einwohnern die Chance, gemeinsam eine zukunftsfähige Lebensweise zu gestalten. BNE bedeutet, die Fähigkeiten zu entwickeln, verantwortungsvoll mit natürlichen Ressourcen umzugehen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und wirtschaftliche Herausforderungen nachhaltig zu meistern. Schulkinder und Jugendliche können durch Projekte in der Schule und im Dorf praktische Erfahrungen sammeln, etwa beim Anlegen eines Schulgartens oder bei Umwelttagen. Erwachsene und Senioren sind eingeladen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen einzubringen, sei es durch Workshops, Vorträge, Exkursionen oder gemeinschaftliche Aktionen wie Tauschbörsen und Reparatur-Cafés. Die Lehrpersonen der lokalen Schule und weitere BNE-erfahrene Dorfbewohner können als Mentoren fungieren und neue Ideen anstossen. Durch diesen generationenübergreifenden Austausch wird nicht nur das Bewusstsein für Nachhaltigkeit gestärkt, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl im Dorf gefördert. Jeder kann einen Beitrag leisten, um BNE im Alltag zu verankern.
KULTUR UND DORFLEBEN
In Kaufdorf gibt es derzeit fünf Vereine: den Fussballklub, den Turnverein, die Sportschützen, den KaufDorfverein und das neue Politforum. Während das Vereinsleben abnimmt, entstehen neue Initiativen wie die monatliche „Knit Night“ für Strickbe-geisterte. Positives Beispiel sind auch die Kultige Disco, das Open-Air-Kino und kleine Konzerte in der alten Kapelle, organisiert vom KaufDorfVerein. Zur Stärkung des Dorflebens, der Kultur und Gemeinschaft gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das Restaurant Bahnhof könnte für traditionelle Feste, Workshops oder Vorträge genutzt werden, um das Gemeinschaftsgefühl zu fördern. Neue Aktivitäten und Gruppen sollten initiiert werden, um die Interessen der Einwohner zu bedienen. Gruppen wie Kaufdorf im Wandel, der KaufDorfVerein und die Kommission Dorfleben können Impulse geben, um Ideen zur Verbesserung des Dorflebens zu sammeln und mögliche Massnahmen zu diskutieren. Ein jährliches Dorffest könnte das Kennenlernen und die Identifikation mit dem Dorf stärken. Willkommensveranstaltungen könnten die Integration neuer Bewohner fördern. Jeder Einwohner ist eingeladen, sich aktiv einzubringen, um das Dorf lebendiger und gemeinschaftlicher zu gestalten.
SORGENDE GEMEINSCHAFT
Das Konzept der „Sorgenden Gemeinschaft“ fördert eine neue Kultur des Sich-Sorgens, die über familiäre und professionelle Unterstützung hinausgeht. Es zielt darauf ab, benachteiligten Menschen durch solidarische Netzwerke im lokalen Raum eine gleichberechtigte Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen. Dies umfasst Unterstützung durch Bürger, Organisationen und professionelle Dienstleistende. Ziel ist es, eine solidarische Kultur und ein starkes Gemeinschaftsgefühl aufzubauen, das die Lebensqualität aller verbessert. In Kaufdorf kann dieses Konzept durch gezielte Initiativen umgesetzt werden. Für Kinder könnten regelmässige Spiel- und Lernangebote mit Freiwilligen etabliert werden. Jugendliche könnten durch Mentoren-Programme und Workshops gefördert werden. Erwachsene könnten sich in der Nachbarschaftshilfe engagieren, z.B. durch Fahrdienste oder Einkaufshilfen. Senioren könnten durch Gemeinschaftstreffen und Gedächtnistrainings aktiv bleiben. Ein zentraler Gemein-schaftsraum könnte alle Altersgruppen zusammenbringen, um Erfahrungen auszutauschen und Projekte zu planen. Dorffeste und Nachbarschaftstreffen könnten das soziale Netz stärken und das Gemeinschaftsgefühl fördern.
KREISLAUFWIRTSCHAFT
Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, Ressourcen zu schonen, indem Güter und Materialien wiederverwendet, repariert und recycelt werden, anstatt sie nach einmaligem Gebrauch zu entsorgen. Dies reduziert Abfall und schont natürliche Ressourcen. In Kaufdorf kann Kreislaufwirtschaft durch verschiedene Massnahmen effektiv umgesetzt werden. Die Gemeinde könnte das System für getrennte Abfallentsorgung und Recycling optimieren, um sicherzustellen, dass Abfälle effizient wiederverwertet werden. Ein gemeinsames Repair-Café, das regelmässig geöffnet hat, könnte den Einwohnern helfen, defekte Geräte und Gegenstände zu reparieren, anstatt sie wegzuwerfen. Der Tausch, die Abgabe und der Verkauf von Second-Hand-Gütern erfolgt bereits im Dorfchat, wo diverse Alltagsgegenstände eine Wiederverwertung in einem neuen Haushalt finden oder verliehen werden. Diese Plattform könnte sicherlich noch für weitere Personen geöffnet werden. Ebenfalls ist die etablierte Kleiderbörse ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Durch solche Initiativen kann die Gemeinde oder jeder Einzelne den ökologischen Fussabdruck minimieren und die Lebensqualität erhöhen.
LOKALWIRTSCHAFT UND LOKALE LEBENSMITTELPRODUKTION
Lokalwirtschaft und lokale Lebensmittelproduktion fördern die Nachhaltigkeit, indem sie regionale Ressourcen nutzen und den ökologischen Fussabdruck verringern. Regionale Lebensmittel reduzieren Transportwege und Emissionen. Biologisch produzierte Lebensmittel sind besonders umweltfreundlich, da sie natürliche Kreisläufe berücksichtigen. In der biologischen Landwirtschaft werden Schädlinge und Krankheiten durch ganzheitliche Massnahmen wie Sorten- und Fruchtfolgewahl sowie mechanische Bekämpfung reguliert. Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel sind verboten, und die Düngung erfolgt überwiegend mit Hofdünger, wobei mineralischer Stickstoffdünger nicht verwendet wird. In der Tierhaltung gelten strenge Anforderungen an Haltung und Fütterung. Lokalwirtschaft stärkt die Wirtschaft, schafft Arbeitsplätze, generiert Steuereinnahmen und fördert soziale Kohäsion. Dies verringert die Abhängigkeit von globalen Märkten und die Anfälligkeit für Krisen. Dorfbewohner können durch den Kauf von Produkten von Bio-Bauernhöfen und die Unterstützung lokaler Restaurants und Betriebe zur nachhaltigen Entwicklung beitragen.
ENERGIE UND MOBILITÄT
In Kaufdorf gibt es verschiedene Ansätze, um den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen zu senken und dem Klimawandel entgegenzuwirken. Viele Haushalte haben bereits Solarpanels und Wärmepumpen installiert, um den Energieverbrauch von Häusern zu senken, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Umweltbelastung zu minimieren. Auch die Verbesserung der Dämmung der Gebäudehüllen und die Verwendung energieeffizienter Geräte trägt zur Senkung des Energieverbrauchs bei. Car-Sharing, E-Autos, E-Bikes und Fahrrädern kann den motorisierten Individualverkehr und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringern. Die bestehende Zugverbindung bietet eine hervorragende Möglichkeit, um umwelt- und klimafreundlich zu pendeln. Durch die Unterstützung lokaler Initiativen zur Energieeffizienz, Förderung erneuerbarer Energie und die Förderung nachhaltiger Mobilität der Bevölkerung kann Kaufdorf das Energie-Stadt-Label erreichen und ein Vorbild für andere Dörfer im Kampf gegen den Klimawandel werden.